Liebe ist…

Liebe ist…

Erinnert sich noch jemand, außer mir, an die Cartoon Serie der Bildzeitung aus den 70ern?

Liebe ist:

... ein kleiner dunkelhaariger Mann mit einer kleinen (natürlich blonden, manchmal nackten, war ja in den 70ern) Frau, die zusammen vor dem Kamin kuscheln, sich küssen oder zusammen auf einem Berg sitzen und in die Ewigkeit blicken.

Die Bildzeitung hat mich damit in meiner Kindheit für die großen Wahrheiten der Liebe trainiert, bzw. konditioniert. Es hat funktioniert: ein kleiner verlorener Teil von mir sehnt sich immer noch nach diesem illusionären Hollywood Glück, auch wenn die erwachsene Frau längst weiß, dass nach dem Happy End die Beziehungsarbeit erst anfängt.

Bei mir geht die Liebe (auch) der Nase nach.

Das ist bei Frauen biologisch so angelegt. Wir haben nämlich deshalb die bessere Nase, weil wir uns den passenden Gefährten für unser Immunsystem, bzw. den Genpool unserer Kinder, erschnüffeln müssen.

Auf die Nase bezogen, schieße ich leider hypersensibel übers Ziel hinaus. Im Windschatten von Frauen oder Männern mit synthetischer Duftfahne muss ich die Strassenseite wechseln oder gleich kotzen. Vorbei an- oder durch Douglas hindurch zu gehen, empfinde ich als volatile Qual. Die Männer, die ich lieben will, müssen spätestens beim zweiten Treffen auf ihr volatiles, synthetisches Gedufte verzichten, Patienten auch. Die hypersensitiven Fähigkeiten meiner Nase sind mir zwar im privaten zwar manchal eine Last, jedoch in der Praxis ein heiliges Werkzeug der Diagnose:
Ist es der Todesatem der Parodontitis oder nur ein saurer Magen? Belastete Leber mit dem typischen Geruch oder nur Verwesung im Darm? Das ist alles eine Frage der Zusammensetzung der Bakterien und ihrer flüchtigen Stoffwechselprodukte.

**Und was hat das nun alles mit dem Bild oben zu tun, Dagmar??? Gute Frage!**

Das Bild zeigt die stolze und absolut favorisierte Beute (im Doppelpack, yeah) meines dreizehnjährigen Sohnes. Gekauft von dem Mann der mich bis Januar geliebt hat. Liebe war gestern. Bloß wen hat er geliebt?

## Ich dagegen fühle mich nun dauerhaft im Flur und Bad von volatilen ÄXTEN gemartert. Die Nasenfolter findet ihre Vollendung in der Mischung: penetrante 3 in 1 Duschgel-Toxine an Teenie Hormonen in Stinkesocke.

Lüften hilft nur, wenn ich auch am Fenster stehen bleibe. Dieser toxische STINK hängt nicht nur an Handtuch und Klamotten, sondern er ist auch in den Putz gekrochen um sich von dort aus auf meine Zunge zu kleben und meine Atemwege zu infiltrieren.

Mir bleiben jetzt genau zwei Möglichkeiten: entweder die nervige, spaßbefreite Mutter zu verköpern, die das ganze Zeug heimlich in einer fremden (!) Mülltonne entsorgt und sich damit den Zorn eines empathiebefreiten und digital gesteuerten Teenie-Konsumenten zuzuziehen oder ich muss mich auf kostspielige Verhandlungen einlassen...

Ich habe es zunächst mal mit einer angemessenen Bestechung und SHUTRAN versucht.

Gescheitert. Shutran ist ihm nicht künstlich genug und davon sieht man auch nicht in der Werbung vom Burger Laden.
*"Mama, wie werde ich Spießer und Angesteller bei Douglas?"*

Ich nehme jetzt SHUTRAN in rauhen Mengen und lerne Kick-Boxen.
Und dann lasse ich meine Stinkesocken ÜBERALL rumliegen. Wir Frauen im Klimakterium können auch anders. Her mit dem Testosteron.