Willst du dich weiter quälen?
Die Qual der Wahl...
Wir kennen sie alle, diese Qual oder?
Als Kind habe ich es gehasst, wenn ich mit Mama und meiner 1 Jahr jüngeren Schwester einkaufen gehen muste. Damals gab es keine besondere Auswahl. Es gab in der Kleinstadt P&C und Hertie. Man konnte verschiedene Farben von blöd und aus Versionen von spießig wählen. Das Auswahlverfahren wurde natürlich von meiner Mutter bestimmt. Sie hatte das Geld. Der Pseudo - Konsens Prozess, wurde von 3 Parametern dominiert: es sollte stilvoll sein (natürlich ihr Stil), dunkelblau (geht immer) und es sollte bis ins nöchste Jahrtausend halten (was ich inzwischen im Zeitalter der geplanten Obsoleszenz bei manchen Dingen schon sinnvoll finde). Das Ergebnis bedeutete für mich und meine Schwester zB: ein dunkelblauer Lodenmantel. Ich habe ihn noch in lebhafter Erinnerung: kratzig, steif, es pfiff durch die Ärmel und er wurde mit diesen dämlichen Holzdingern zugemacht. Niemand hatte sowas an. Demütigung im Doppelpack.
Meine Schwester wiederum nervte mich mit ihrer Unfähigkeit sich zu entscheiden und ihrem Gejammer und Gezeter. Es dauerte Stunden bis sie sich zwischen 2 Hosen, 2 T-shirts und 2 oder 3 Pullovern entschied (Schuhe dauerten noch länger). Dass es überhaupt zu einer Entscheidung kam, lag meistens daran, dass wir einen Countdown zählten: Entscheidung oder gar keine Hose. Was ihre pubertären Selbstzweifel nicht linderte, sondern nur die Entscheidung abpresste.
Heute kaufen Menschen Klamotten sorglos in wertlosen Kilogramms, da sind die Entscheidungen bzgl Kleidung nicht mehr so schwerwiegend. Bei uns jedoch, waren mehr als 1-2 Teile pro zu bekleidendem Körperteil in der Saison für meine Eltern nicht drin.
Meine Schwester wollte also eine möglichst gute Entscheidung für sich treffen, die ihr nachhaltig ein gutes Gefühl vermitteln sollte. Heute weiß ich, kein Kleidungsstück der Welt kann dir ein gutes Gefühl vermitteln, wenn du dich selbst nicht schön findest oder dich nicht zufrieden in deinem Körper fühlst. Kein Kleidungsstück der Welt kann das.
Ich dagegen fing an meine Klamotten selbst zu nähen und auszuhalten, dass die echt schräg waren. Eins dieser lustigsten Modelle sei hier erwähnt: eine transparent, neongrüne Pumphose, mit der ich tapfer in die Schule gegangen bin. Ein Außenseiter Dasein hat auch was Gutes, es härtet ab...
Monica Main schreibt in Ihrem Buch The Lost Secret:
"Einer der Hauptgründe, warum Menschen keine unumstößlischen Entscheidungen treffen, liegt an ihren Zweifeln, ob sie sich richtig entschließen oder nicht. Irgendwie gelangen sie zu dem Glauben, dass keine Entscheidung besser als irgendeine Entscheidung ist, und verfangen sich schließlich in Selbstzweifeln."
Eine Studie des Gallup - Instituts aus dem Jahr 2017 illustriert diesen krankmachenden Teufelskreis: 70-85% der Menschen auf der dieser Welt hassen ihren Job. Trotzdem beissen sie die Zähne zusammen und tragen weiter brav zum Einkommen der Firmen bei, anstatt ein unabhängiges Einkommen für sich selbst aufzubauen.
Der Kreislauf aus Selbstzweifeln und der Unfähigkeit sich selbst zu vertrauen führt bei existenzielleren Entscheidungen (als Pullovern) zu innerer Dissonanz, einem Gefühl von Schwäche, Handlungsunfähigkeit- ein Teufelskreis. Um das bis zur Rente durchzuhalten brauch es eine Mischung aus Krankenschein, Ausreden, "Ja, aber ..." Bergründungen oder "wenn, dann..." Konditionalsätzen, gewürzt mit selbstverachtendem Pragmatismus. Dem EGO fällt schon was dazu ein.
Erfolgreiche Menschen jedoch treffen Entscheidungen schnell und zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie ihre Entscheidungen nicht wie ein Fähnchen im Wind sofort in Frage stellen oder verändern.
Zwar wird nicht jeder Mensch als zum Unternehmer oder in eine Unternehmerfamilie hineingeboren. (ja das stimmt, es macht es einfacher mit dem MINDSET, aber es ist auch kein Garant für Erfolg). Jedoch kann jeder Mensch, der wirklich etwas von Herzen will, sein Ziel erreichen.
Eine kleine oder große Reise beginnt immer unter DEINEN Füßen!
Dabei ist es unerheblich, ob du dich entscheidest, dein eigenes Unternehmen/Projekt aufzubauen, finanziell unabhängig zu werden oder ob du Heilpraktikerin in eigener Praxis sein möchtest. Wenn du von einer Idee inspiriert bist (Napoleon Hill nennt es: "ein brennendes Verlangen"), musst du dich entscheiden dafür durch dich & dünn zu gehen und alles andere hinter dir zu lassen.
Nicht unsonst kommt englische "to decide" - sich entscheiden - aus dem Lateinischen von decidere - abschneiden.
Wenn wir eine Entscheidung treffen, schneiden wir alle Zweifel und das Nachdenken über vermeintlich vielversprechendere Möglichkeiten ab.
"Im Akt einer festen Emtschiedung liegt eine große Macht. Darin steckt etwas Magisches, so als ob Sie das Meer teilen würden, um es sicher durchqueren zu können." (Monica Main: The Lost Secret)
Ich beschreibe das so:
wenn du dich entschieden hast, DANN legt sich dir das Universum zu Füßen.
DANN hast du Rückenwind.
Und das Universum wird dir alles vor die Füße kullern, was du auf deiner Reise brauchst.
(Ahoi Josi: du hast dir den Rückenwind wirklich verdient!!)