Mamaaaahhh, hast du da etwa Öle rein gemacht?
Diese Frage wird mich wahrscheinlich bis an mein Lebensende verfolgen, wenn ich für meine Kinder koche.
Auch wenn es bald 20 Jahr her ist, dass ich die Homöopathie erlernt habe, glaubt ein kleiner Teil von mir leider immer noch, dass viel - viel mehr hilft.
In der AromaKüche und dem Handling mit kleinen Flaschen, voll konzentrierter Pflanzenessenz, wird einem diese großzügige Art zu dosieren, jedoch sehr leicht zum Verhängnis.
Wenn meine Kinder jetzt nur die Spur eines ätherischen Öls im Essen wittern, kommen schrägen Blicke mit der misstrauischen Frage: Mamaaaahhh, hast du da etwa Öle rein gemacht?
Ich kann es ihnen nicht verdenken. Sie mussten ein paar eklige Missgeschicke aushalten.
Ich bin eine richtig gute Köchin, nur leider mag ich nicht nach Rezepten kochen. Einmal ein Rezept ausprobiert, schon zwingt mich mein Inneres beim nächsten Mal zum Freestyle. Die Künstlerin in mir kann aus KaumetwasimKühlschrank alles Mögliche zaubern. Auch lecker, wirklich.
Beim Backen allerdings fängt das Problem schon an. Sich nicht an Rezepte zu halten bei einer Torte, ist schlichtweg dumm oder einfach die ins Erbgut geprägte Experimentierfreudigkeit meines Chemiker Vaters.
Die Serie meiner kulinarischen Misserfolge:
Ich habe mir zu Beginn meiner Öle Leidenschaft eine leckere Suppe mit Ingwer Öl regelrecht ungenießbar gemacht. Ich glaubte 3 Tropfen wären angemessen. Das gleiche gilt allerdings auch für Kaffir Limonen Blätter in einem Essen, dass ich liebevoll für Freunde gekocht hatte. Mit wirklich teurem, köstlichen Fisch. War leider zum WÜRGEN. Ich hatte zu viele von den Blättern in die Kokosmilch getan und viel zu lange mitkochen lassen.
Das ist schon verrückt, unser Gehirn erinnert sich vor allem an das Eklige, Schlimme und Schmerzhafte. Biologisch ist das natürlich sinnvoll, es dient dem Überleben, sich vor allem an sowas zu erinnern. Nur finde ich das Areal für schlechte Erinnerungen im Gehirn einfach überrepräsentiert, vor allem in den Gehirnen meiner Kinder.
Jedenfalls passierte mir das letzte Missgeschick mit einem Auflauf, just vor ein paar Wochen. Die zusammengeklaubte Soße für etwas Kartoffelauflaufartiges wollte ich mit einem Tropfen Parsley (Petersilie) aus einem neuen Fläschchen abrunden. Beim Aufdrehen blieb allerdings der Tropfer unbemerkt innen am Deckel kleben (vorher noch nie passiert). Schwupps, landete ein ganzes Feld destillierter Petersilie in der Soße. Ihr Mütter stellt es euch vor: Ihr bereitet seit über einer Stunde die letzten Kühlschrank-Mohikaner voller hingebungsvoller, müder Mutterliebe zu etwas Essbarem zu. Es ist Sonntag Abend, Coronaleere im Kühlschrank, keine Rettung durch Pizza in Sicht… Ich hatte gehofft, dass der Backofen würde die zarten volatilen Öle aus der Soße einfach verdampfen.
Vergebens.
Welche Missgeschicke in der Anwendung von ätherischen Ölen habt ihr erlebt? Teilt sie mit uns, ein kleines Lächeln kann wie ein Tropfen JOY den Tag versüßen...
Abgesehen von dem Risiko der potentiellen Geschmacksentgleisung durch ungeduldige Dosierung, wird euch hoffentlich deutlich, welche einzigartige Kraft in unseren Ölen enthalten ist.
Ein Tropfen ätherisches ÖL enthält ungefähr 40 000 000 000 000 000 000 (vierzig Trillionen) Moleküle. Unser Körper besitzt ca. 100 Billionen Zellen. Das bedeutet, dass jede unserer Zellen von diesem Tropfen 40.000 mal berührt wird!
Eine Antwort auf die Frage, welche von vielen Öle Anfängern immer wieder gestellt wird: Die Fläschchen mit den weißen Etiketten bezeichnen die PLUS + Öle, die als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen sind. In den USA heißen diese Vitality Öle. In den Öl Fläschchen mit einem farbigen Etikett ist das gleiche Öl drin: dieselbe Qualität, derselbe Herstellungsprozess, nur eine andere Form der Deklaration. Deshalb sind manchmal auch die Plus+ Öle günstiger, als die Fläschchen mit dem farbigen Etikett, die nur zur Inhalation oder Anwendung auf der Haut zugelassen sind.
Jetzt zurück zum Familienfrieden. Damit eure Kinder euch niemals so misstrauisch angucken, wie meine, empfehlen ich euch ein paar einfache Dosierungs Tricks:
- Das Schneidebrett vor dem Hacken von Gemüse mit 1-2 Tropfen ätherischen Öls einreiben.
- Nimm einen Zahnstocher zum Dosieren. Tauche ihn in das Öle Fläschchen und rühre damit dein Essen um. So kannst du dich an den richtigen Geschmack herantasten.**
Eine kleine Dosieranleitung:
Schwarzer Pfeffer: 2 Tr = 1/2 Teelöffel (Kraut oder Gewürz)
Zitrusfrüchte : 2 Tr = 1/2 Teelöffel
Basilikum: 1 Tr = 1/2 Teelöffel (Kraut oder Gewürz)
Ähnliche Dosierung, wie Basilikum: Salbei, Rosmarin, Nutmeg (Muskat), Parsley (Petersilie), Koriander.
Pfefferminz: 3 TS = 1/2 Teelöffel
Dill, Oregano, Thymian: 2 TS= 1/2 Teelöffel
Nelke, Ingwer (Ginger), Zimt: 1 TS = 1/2 Teelöffel
Ihr seht, die Dosiertabelle steigt in der Dosis ab. Zuerst kommen die Öle, die man nicht so schnell überdosieren kann, hin zu denen, die in einer geringen Dosis sehr stark würzen.
TS: Toothstick/Zahnstocher TR: Tropfen
Die Teelöffel bedeuten das Äquivalent zu getrockneten Kräutern oder Gewürzen.
Meine AromaKüche Favoriten:
Die glutenfreien (After-eight) Brownies (von Bauck) mit 3-5 Tropfen Pfefferminz.
Die glutenfreien Hafercookies (von Bauck) mit 5-7 Tropfen Orangenöl.
Kartoffelbrei mit 1-3 Tropfen Dill oder Muskat für eine 4 Personen Portion.
Kürbissuppe mit den Zitrusölen: Orange, Lemon, Citrus Fresh (2-4 Tropfen).
Smoothies mit Zitrus Ölen und ggf. auch Pfefferminz.
Die Aroma Karin Optiz Kreher hat eine tolle Facebook Gruppe in der ihr euch kulinarisch und vergan inspirieren lassen könnt. https://www.facebook.com/groups/vegankochenmitaetherischenoelen
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